AFRIKAMERA 2011: African Filmfestivals – Beyond Present and Future
Zum fünften Mal findet vom 16.-20. November 2011 das Festival AFRIKAMERA statt, in diesem Jahr zum Thema "African Filmfestivals beyond Present and Future" (Kino Arsenal, Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin). AfricAvenir ist, wie in den Jahren zuvor, Medienpartner von Afrikamera 2011.nVon Marrakesch bis Durban, von Ouagadougou bis Nairobi haben sich über die Jahre immer mehr Festivals als Schaufenster für aktuelles Kino aus Afrika und als Sprungbretter für junge afrikanische Filmemacher etabliert. Filmfestivals wie das burkinische FESPACO, das mosambikanische DOCKANEMA, das südafrikanische DIFF oder das tunesische JCC haben es bereits geschafft, sich einen festen Platz als Treffpunkte der globalen Filmszene zu erarbeiten. Jüngere Filmfestivals wie das madagassische Kurzfilmfestival RECONTRES DU FILM COURT, das RWANDA FILMFESTIVAL oder das KENYA INTERNATIONAL FILM FESTIVAL sind auf dem Weg dorthin.
In Kooperation mit AFRIKAMERA präsentieren ausgewählte afrikanische Festivals Highlights aus ihrem Programm und machen in Gesprächen den Spirit ihrer Festivals erlebbar.
Das Festival eröffnet mit der Berlinpremiere von PEGASE (Marokko 2009 |16.11). Der marokkanische Regisseur Mohamed Mouftakir erzählt in seinem psychologischen Thriller von dem inneren Kampf einer jungen Frau gegen die Unterdrückung in der patriarchalen marokkanischen Gesellschaft.
Die junge Rihana wird stark traumatisiert in eine Klinik eingeliefert und glaubt, schwanger zu sein. Ist sie wirklich von dem dämonischen „Herrn des Pferdes“ besessen, wie die Bewohner ihres Heimatdorfes behaupten? PEGASE erhielt beim diesjährigen FESPACO den Hauptpreis "Etalon d’or de Yennenga". In Anwesenheit von Ardiouma Soma (Programmleiter FESPACO).
Das kenianische KIFFT präsentiert als deutsche Erstaufführung mit UNBROKEN SPIRIT (Jane Murago-Munene, Kenia 2010 | 17.11) das mehrfach ausgezeichnete Portrait der kenianischen Menschenrechtsaktivistin Monica Wangu Wamwere. Obgleich Analphabetin, wurde „Mama Koigi“ zu einer Symbolfigur des Kampfes für Demokratie im postkolonialen Kenia. In Anwesenheit von Charles Asiba, künstlerischer Leiter des KENYA INTERNATIONAL FILM FESTIVALS.
Unter dem Titel MALAGASY ROOTS (Madagaskar 2011 | 17.11) zeigt Laza, Regisseur und künstlerischer Leiter des madagassischen Festivals RECONTRES DU FILM COURT, eine Auswahl herausragender Kurzfilme des ostafrikanischen Inselstaats, der auf der Karte des Weltkinos noch weitgehend unentdeckt ist.
LES SECRETS (Tunesien, Frankreich, Schweiz 2010 | 18.11) ist ein bewegendes Drama über drei Frauen. Aicha und Radhia leben zusammen mit ihrer Mutter in einem verlassenen Palast, in dem diese einst als Haushälterin arbeitete. Ihr Alltag gerät ins Wanken, als die Besitzer des Anwesens zurückkehren. Der Film der jungen tunesischen Regisseurin Raja Amari wird präsentiert von Annie Djamal (JOURNEES CINEMATOGRAPHIQUES DE CARTHAGE).
Mit den RWANDA SHORTS (Ruanda 2011 | 18.11) stellt das RWANDA FILM FESTIVAL eine Best-Of-Auswahl von Kurzfilmen aus Ruanda vor, das momentan daran arbeitet, unter dem Label „Hillywood“ – analog nigerianischen „Nollywood“-Kino – eine eigenständige Filmindustrie zu etablieren. Das Kurzfilmprogramm wird von Jaques Rutabingwa (Rwanda Cinema Center) eingeführt.
ESPELHO MEU (Mirror Mosambik / Spanien / Iran 2011 | 19.11) ist ein Experimentalfilm der Filmemacherinnen Isabel Noronha (Mosambik), Vivian Altman (Frankreich) und Firouzeh Khosrovani (Iran). Traditionelle weibliche Geschlechterstereotype in Mosambik, Iran, Spanien und Brasilien werden hinterfragt und miteinander in Bezug gesetzt. Deutschlandpremiere in Anwesenheit von Pedro Pimenta (Produzent und künstlerischer Leiter des DOCKANEMA).
Mit SKOONHEID (Beauty, Südafrika / Frankreich 2011 | 19.11) zeigt das DURBAN INTERNATIONAL FILM FESTIVAL das neueste Werk des jungen südafrikanischen Regisseurs Oliver Hermanus. Größtenteils in Afrikaans gedreht, erzählt die Geschichte von einem Familienvater, den eine schicksalhafte Begegnung aus der Bahn zu werfen droht. Das stille Drama ist ein eindrückliches Portrait der von Versagensängsten geplagten weißen Mittelschicht des Landes. SKOONHEID wurde in Cannes mit dem Queer Palm Award ausgezeichnet und ist in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ für den Oscar nominiert.
In GANGSTER PROJECT (Südafrika / Deutschland 2011 | 20.11) möchte ein junger, weißer Filmstudent aus Kapstadt einen richtigen Gangsterfilm drehen und macht sich auf die Suche nach geeigneten Protagonisten. Als er schließlich die perfekte Gang für sein Projekt gefunden hat, verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität. Der Regisseur Teboho Edkins und sein Team sind bei der Deutschlandpremiere anwesend.
Die Ilha de Moçambique hat eine wechselvolle Geschichte – als Karavellen-Hafen, Piratennest, Schmelztiegel unterschiedlichster Ethnien. ISLAND OF THE SPIRITS (Mosambik 2010 | 20.11), ein Dokumentarfilm des brasilianisch-mosambikanischen Schriftstellers und Regisseurs Licinio Azevedo, porträtiert einige exzentrische Bewohner der Ilha – darunter eine Tänzerin, ein Pförtner und mehrere Geister. Deutschlandpremiere in Anwesenheit von Pedro Pimenta (DOCKANEMA)
Mit NOTRE ETRANGERE (The place in between Burkina Faso / Frankreich 2010 | 20.11.) präsentiert das FESPACO den Erstlingsfilm der französisch-burkinischen Regisseurin Sarah Bouyain als Deutschlandpremiere.
Erzählt wird die Geschichte zweier Frauen zwischen den Kulturen. Die junge Amy reist nach dem Tod ihres französischen Vaters nach Burkina Faso. Sie ist auf die Suche nach ihrer Mutter, trifft dort aber nur ihre Tante, eine einsame Trinkerin. Die 45-jährige Mariam aus Burkina Faso lebt in Frankreich. Seit Jahren ist sie nur noch ein Schatten ihrer selbst und arbeitet als Putzfrau. Ihr Leben nimmt eine ungeahnte Wendung, als sie die Angestellte Esther kennenlernt…
Begleitend zum Festival veranstaltet AFRIKAMERA – in Kooperation mit der GIZ (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) und der Heinrich-Böll-Stiftung – ein international besetztes Panel zum Thema „Auslaufmodell Kino? Afrikanisches Kino auf alternativen Wegen“. Thematisiert wird u.a. die Rolle von Kinos und Festivals für die Entwicklung der afrikanischen Filmindustrie.
AFRIKAMERA 2011
Programmübersicht
Mittwoch, 16. November
20.00 Afrikamera 2011 Eröffnung Pégase
Mohamed Mouftakir Marokko 2009 35mm OmE 104 min
In Anwesenheit von Ardiouma Soma (Programmleiter FESPACO, Ouagadougou)
Donnerstag, 17. November
19.30 Afrikamera 2011 The unbroken spirit
Jane Murago Munene Kenia 2010 Beta SP OmE 71 min
Deutschlandpremiere
In Anwesenheit von Charles Asiba (Künstlerischer Leiter, Kenya international Film Festival)
21.00 Afrikamera 2011 Malagasy roots – Kurzfilme aus Madagaskar
Madagaskar 2011 DVD OmE ca. 60 min
Auswahl von Kurzfilmen des madagassischen Festivals „Recontres du Film Court“
In Anwesenheit von Laza (Regisseur und künstlerischer Leiter des RdFC)
Freitag, 18. November
19.30 Afrikamera 2011 Les Secrets
Raja Amari Tunesien / Algerien / Frankreich / Schweiz 2009 35mm OmE 91 min.
In Anwesenheit von von Annie Djamal, Programmkoordinatorin beim JCC (JOURNEES CINEMATOGRAPHIQUES DE CARTHAGE)
Berlinpremiere
21.30 Afrikamera 2011 Rwanda Shorts
Ruanda 2011, DVD, OmE, ca. 60 min
Auswahl von Kurzfilmen des RWANDA FILM FESTIVALS und Rwanda Cinema Centers
In Anwesenheit von Jaques Rutabingwa (Rwanda Cinema Center)
Samstag, 19. November
17.00 Afrikamera 2011 Podiumsdiskussion: „Auslaufmodell Kino? Afrikanisches Kino auf alternativen Wegen“
mit Claire Diao (FACC – Fédération Africaine de la Critique Cinématographique) Pedro Pimenta (DOCKANEMA), Ardiouma Soma (FESPACO), Charles Asiba (Kenya International Film Festival), Annie Djamal (JOURNEES CINEMATOGRAPHIQUES DE CARTHAGE) und weiteren Gästen Moderation: Dorothee Wenner
Diskussion in englischer Sprache, mit deutscher Ãœbersetzung
davor: Kurzfilm-Screening: Zebu and The Photo Fish Zippy Nyarur Kenia 2011 DVD OmE 12 min
In Kooperation mit der GIZ (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) und der Heinrich-Böll-Stiftung Eintritt frei
19.00 Afrikamera 2011 Espelho Meu Mirror
Isabel Noronha Vivian Altman Firouzeh Khosrovani Mosambik Spanien Iran 2010 Beta SP OmE 55 min
Deutschlandpremiere
In Anwesenheit von Pedro Pimenta (Produzent des Films und Leiter DOCKANEMA, Maputo)
20.30 Afrikamera 2011 Skoonheid Beauty
Oliver Hermanus Südafrika / Frankreich 2011 Blue Ray OmE 99 min
Sonntag, 20 November
17.00 Afrikamera 2011 Gangster Project
Teboho Edkins Südafrika Deutschland 2011 HDCAM OmE 55 min
Deutschlandpremiere
In Anwesenheit des Regisseurs und Filmteams
19.00 Afrikamera 2011 Island of the Spirits
Licinio Azevedo Mosambik 2010 OmE Digi Beta 63 min
Deutschlandpremiere
In Anwesenheit von Pedro Pimenta (Produzent des Films und Leiter DOCKANEMA, Maputo)
20.30 Afrikamera 2011 Notre étrangère The Place in Between
Sarah Bouyain Burkina Faso / Frankreich 2010 35mm OmE 81 min
Deutschlandpremiere
AFRIKAMERA 2011 – „African Filmfestivals beyond Present and Future“ findet von 16.-20.November 2011 im Kino Arsenal, Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin statt.
Eintrittspreise: Erwachsene: 6,50 Euro, Arsenalmitglieder: 4,50 EURO, Kinder: 3 Euro
Eintritt zur Podiumsdiskussion frei . Kartenvorbestellung Arsenal: 030 – 269 55 100
AFRIKAMERA – AKTUELLES KINO AUS AFRIKA
Das von toucouleur e.V. organisierte Festival wirkt der mangelnden Präsenz des afrikanischen Filmschaffens in der Hauptstadt entgegen. AFRIKAMERA versteht sich als eine neue permanente Plattform des Dialogs zwischen afrikanischen Filmemachern und dem Berliner Publikum. Die Filmtage stehen unter der Schirmherrschaft von Dr. Uschi Eid.
Mehr unter www.afrikamera.de
Für Rückfragen und weitere Informationen: nFlorian Wachinger
Kommunikation / Presse
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Mobil +49 178 854 29 79ed.rueluocuot@regnihcawwww.afrikamera.de