Aufruf zur Demonstration gegen den Empfang von Blaise Compaoré durch Frankreichs Präsident François Hollande, 17. September 2012, 18.30, Fontaine des Innocents, Paris

Am Montag, 17. September 2012 um 18.30 Uhr fand eine Demonstration gegen den offiziellen Empfang des burkinischen Präsidenten Blaise Compaoré durch Frankreichs Präsident Hollande statt. nStoppt die Unterstützung von Diktatoren!
Unterstützt die afrikanischern Völker!
Nein zur Françafrique!nBlaise Compaoré, der seit dem Mord an Thomas Sankara vor genau 25 Jahren an der Spitze des burkinischen Staates ist, soll am 18. September im Präsidentenpalast empfangen werden. 

„Die Veränderung ist jetzt“, verkündeten die Plakate von François Hollandes Wahlkampagne. Angesichts des Empfangs Compaorés und angesichts des kürzlichen Empfangs von Ali Bongo sind mehr und mehr Zweifel angebracht – zumindest was die französische Afrikapolitik angeht.

Blaise Compaoré hat seine Macht und sein Vermögen auf einer langen Reihe von wirtschaftlichen sowie blutigen, jedoch bis heute ungesühnten Verbrechen aufgebaut, von denen die meisten in den Berichten der Vereinten Nationen vermerkt sind: Waffen- und Diamantenhandel zugunsten der UNITA, Verstrickung in die Konflikte in Sierra Leone und Liberia, die zu Mord, Vergewaltigung und Verstümmelung von 500.000 Menschen in Sierra Leone und fast 600.000 in Liberia führten, Unterstützung von ivorischen Rebellen, deren Anführer Guillaume Soro erklärte, dass Compaoré sein Mentor sei, Verstrickung im aktuellen Konflikt im Norden Malis.

In seinem eigenen Land wurden Dutzende von Oppositionellen, ehemalige zivile und militärische MitstreiterInnen, Studierende und JournalistInnen – der bekannteste unter ihnen ist Norbert Zongo – ermordet. Auch diese Verbrechen sind bis heute ungesühnt.

2011 revoltierte das burkinische Volk mehrere Monate lang gegen die Machthaber, nur wenige Monate nach Blaise Compaorés Bestätigung im Amt mit über 80% der abgegebenen, aber nur 1,5 Millionen Stimmen. Lediglich die Hälfte der Bevölkerung hatte sich auf den Wahllisten eingetragen, und wiederum nur die Hälfte der eingetragenen Wähler hatte tatsächlich gewählt.

Korruption, Inbesitznahme eines Gutteils der Wirtschaft durch den Klan Compaoré, Landraub zugunsten von Würdenträgern für die agroindustrielle Nutzung, Verelendung der Bevölkerung: Dies ist die finstere Wirklichkeit eines Regimes, welches bei einem Blick hinter die Kulissen Schande über sein Volk gebracht hat.
 
Die unterzeichnenden Organisationenn

  • prangern die politische Rückendeckung an, die François Hollande dem Regime Blaise Compaoré gibt (welcher sich heute, wie kürzlich Charles Taylor, vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten müsste)
  • unterstützen den Kampf der burkinischen Demokraten für die Einführung einer echten Demokratie in Burkina Faso und gegen die Straflosigkeit 
  • fordern die vollständige Aufklärung des Mordes an Thomas Sankara und insbesondere der Beteiligung Frankreichs, wie es die Petition Justice pour Sankara Justice pour l’Afrique (Gerechtigkeit für Sankara, Gerechtigkeit für Afrika) mit 10.000 Unterzeichnern verlangt
  • fordern das Ende der Françafrique durch klares Eingreifen, insbesondere die Beendigung der Unterstützung von Diktatoren und Autokraten in Afrika 
  • rufen alle MitstreiterInnen und alle FreundInnen des burkinischen Volkes auf, den Empfang, den Frankreich Blaise Comparé bereiten will, anzuprangern und beim Aufmarsch zu erscheinen.

nAufruf zur Demonstration gegen den offiziellen Besuch des burkinischen Diktators Blaise Compaoré in Frankreich

SOLIDARITÄT MIT DEM BURKINISCHEN VOLK

GERECHTIGKEIT FÃœR SANKARA, GERECHTIGKEIT FÃœR AFRIKA

Erste unterzeichnende Organisationen: SURVIE, Collectif France « Justice pour Sankara Justice pour l’Afrique », Sortir du colonialisme, UNIR PS (Union POUR LA RENAISSANCE PARTI SANKARIST) section France, Front de gauche (PCF, Parti de gauche, Gauche anticapitaliste, Gauche unitaire, FASE, Convergence Alternative, PCOF, Socialisme et République), Europe Ecologie Les Verts, Afrique en luttes, Mouvement ça suffit comme ça Gabon, MRD Guinée Equatoriale, Ligue pour la Justice le développement et les droits de l’homme, Mali, Association Mémoire algérienne, AfricAvenir International

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