Dialogforum: Sprachpolitik in Afrika 1

Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Unterdrückung bzw. Befreiung eines Volkes, zwischen seiner "Unterentwicklung" bzw. "Renaissance" und der implementierten Sprachpolitik? Kann eine Afrikanischen Renaissance ohne die Revitalisierung der afrikanischen Sprachen gelingen? Dialogforum am Mittwoch, 19. September um 19.30 Uhr, Galerie Heinrich-Böll-Stiftung. nDialogforum: Sprachpolitik in Afrika #1: Der Zusammenhang von Unterdrückung und Befreiung, Entwicklung und Sprachpolitik im Rahmen der Afrikanischen Renaissance
Sprachpolitik war ein zentraler Bestandteil der europäischen Kolonisation Afrikas. Die kolonisierenden Nationen setzten ihre jeweilige Sprache in Politik, Administration und in der Ausbildung der Eliten nachhaltig durch. Auch die Unabhängigkeit der afrikanischen Staaten änderte an dieser Situation nicht viel. Aus machtpolitischen Überlegungen heraus wurde die jeweilige Kolonialsprache beibehalten und die afrikanische Sprachen weiterhin aus dem öffentlichen Leben ins Private verbannt und oft – im Namen von Nationbuilding und nationaler Einheit – als vormodern stigmatisiert. Die innovativen und oft auch erfolgreichen Versuche, afrikanische Sprachen v.a. im Bildungsbereich einzusetzen, wurden jedoch mit der Ausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit an neoliberalen Prinzipien zunichte gemacht (Tansania, Madagaskar, etc.). nIm Dialogforum soll der Einfluss der Sprachpolitik auf das afrikanische Bewusstsein – „the African mind“ – und in diesem Zusammenhang auch das unterdrückerische und befreiende Potenzial der unterschiedlichen Sprachen diskutiert werden. Abschließend wird es um die Frage gehen, welche Relevanz die Sprachpolitik im Rahmen der afrikanischen Entwicklung hat und ob eine positive gesamtgesellschaftliche Entwicklung im Sinne der Afrikanischen Renaissance auch ohne eine Revitalisierung der afrikanischen Sprachen möglich ist. nReferenten:
Dr. Kolyang Dina Taiwé, Herausgeber der Zeitschrift ""Kaarang"" in Tpuri (Kamerun), Informatik-Dozent an der Universität Ngaoudéré, Autor von Romanen, Gedichten und Kurzgeschichten in Tpuri, deutsch, englisch und französisch. nKofi Yakpo, Sprachwissenschaftler und Künstler, Deutschland nDr. Kolyang Dina Taiwé
Dr. Kolyang Dina Taiwé hat mehrere Jahre an der Universität Bremen Informatik gelehrt bevor er im Oktober 1999 an die Universität Ngaoundéré (Kamerun) wechselte, wo er die Informatik Abteilung aufbaute. Neben seiner Tätigkeit als Informatik-Dozent veröffentlicht Dr. Kolyang seit Jahren Romane, Gedichte und Kurzgeschichten in Tpuri (Sprache in Nord Kamerun), deutsch, englisch und französisch. Dr. Kolyang ist auch Gründer der Organisation NGO SAARE in Guider (Nord-Kamerun) und der Herausgeber mehrerer Zeitschriften, darunter "Kaarang" (in Tpuri) und "Palabres". nKofi Yakpo
Kofi Yakpo hat Linguistik, Politikwissenschaften und Ethnologie in Köln und Vanuatu studiert, außerdem Management in Genf und Jura in London. Er war mehrere Jahre Afrika-Koordinator bei FIAN. Zurzeit promoviert er im Fach Sprachwissenschaften und arbeitet als parlamentarischer Assistant von MdB Thilo Hoppe (Grüne Fraktion). nEintritt frei, keine Anmeldung erforderlich nInfo:
Beate Adolf
Fon: 030 – 285 34-340
E-Mail: ed.lleob@floda nVeranstaltungsort:
Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, Galerie
10178 Berlin, Rosenthaler Str. 40/41, Hackesche Höfe nWegbeschreibung:
Mit der S-Bahn bis Hackescher Markt oder mit der U-Bahn-Linie 8 bis Weinmeisterstraße.
Mittwoch, 19. 9. 2007, 19:30 bis 21:30 Uhr

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