RE/VISIONEN: Deutschland-Premiere von Mama Keïtas mehrfach ausgezeichneten Spielfilm “L’Absence” (OmenglU)
Am Freitag, den 23. Oktober 2009, 20.00 Uhr lädt AfricAvenir International ein zur Deutschland-Premiere von Mama Keïtas mehrfach ausgezeichneten Spielfilm "L’Absence" (OmenglU) ins Filmtheater Hackesche Höfe. Dieser beeindruckende Polit-Thriller über die Konsequenzen des Brain Drain ist ein Paradebeispiel des neuen und kosmopolitischen Autorenfilms. Nach der Vorführung findet eine Diskussion mit Regisseur Mama Keïta statt.nL’Absence
R: Mama Keïta, Guinea/Frankreich 2009, 84 Min, OenglU
Nach 15 Jahren Abwesenheit kehrt der erfolgreiche Wissenschaftler Adama aufgrund eines alarmierenden Telegramms in sein Heimatland Senegal zurück, zu seiner Großmutter und tauben Schwester Aicha. Schon bald stellt sich heraus, dass der schlechte Gesundheitszustand der Großmutter nur ein Vorwand war, um ihn zur lang ersehnten Rückkehr zu bewegen. Doch Adama enttäuscht alle. Sein Leben sieht er weiterhin in Frankreich, wo er gut „integriert“ ist, keinesfalls in Dakar, wo er sich wie ein Fremder fühlt und verhält. Als er erfährt, dass seine Schwester sich prostituiert, reagiert er gewalttätig und mit völligem Unverständnis. Diese Reaktion bringt ein altes Familientrauma ans Licht.
„Dieser überaus radikale Spielfilm stellt auf paradigmatische Weise die Emanzipation vom Kino der Gründergeneration dar. [Keïta] will raus aus dem Ghetto des afrikanischen Films, pfeift auf den Schutzraum, in dem das Minderheitenkino gefeiert wird, und präsentiert sich lieber als Vertreter eines kosmopolitischen Autorenfilms. (Le Monde Diplomatique)
„[Der Film ist] eine Stellungnahme und Reaktion auf diese folkloristische Exotik und die Vorurteile, die geprägt von Armseligkeit und einem Hang zur Vergangenheit in den letzten zwei Jahrzehnten im afrikanischen Kino so bequem ausgenutzt wurden.“ (Mama Keïta)
L’Absence erhielt den Preis für das ‚Beste Drehbuch’ beim diesjährigen FESPACO in Ouagadougou, Burkina Faso und den Preis des besten Spielfilms beim Afrika Filmfestival von Tarifa 2009.
Regisseur
Mama Keïta wird 1956 als Sohn einer vietnamesischen Mutter und eines guineischen Vaters im Senegal geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Paris beginnt er Drehbücher zu schreiben. Zwischen 1981 und 1997 realisiert Keita fünf Kurzfilme; der Dokumentarfilm David Achkar, une étoile filante (1998) ist ein persönlicher Nachruf auf einen verstorbenen Freund. Sein erster Spielfilm Le fleuve (2002) erhält den Pressepreis beim Filmfestival von Paris. 2003 dreht er Le Sourire du Serpent und 2009 L’Absence.
Zur Vorführung ist der Regisseur Mama Keïta anwesend.
Freitag, den 23. Oktober 2009, 20.00 Uhr
Ort: Filmtheater Hackesche Höfe, Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin
Kartenreservierung und Filmauskunft: (030) 283 46 03
S Hackescher Markt, U Rosenthaler Platz
Eintritt: 7,50€ Ermäßigungen über Berlinpass, Gildepass und Heavy User Card (Weitere Informationen: http://www.hackesche-hoefe.org/Seiten/preise.html)
Re/Visionen präsentiert zeitgenössische Kunstperspektiven aus Afrika in Film, Literatur, Tanz, Musik und Videokunst. Die Filmreihe wird kuratiert durch den Filmwissenschaftler und -kritiker Julien Enoka Ayemba.
Die Realisierung der Veranstaltungsreihe RE/VISIONEN erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch den Hauptstadtkulturfonds sowie die Aktion Afrika des Auswärtigen Amtes, aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.nUnterstützen Sie unsere Projekte durch eine Spende
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