Filmtournee: Koloniale Gespenster in Europa und Afrika

Vom 13.-18. Oktober veranstalten AfricAvenir International e.V. und Remember Resistance fünf bildungspolitische Veranstaltungen in fünf verschiedenen deutschen Städten zum Thema „Koloniale Gespenster in Afrika und Europa“. Nach einer multimedialen Einführung ins Thema wird der Film ""Juju Factory"" in Premiere und in Anwesenheit des Regisseurs Balufu Bakupa-Kayinda gezeit und diskutiert.
 
Koloniale Gespenster in Afrika und Europa
eine audio-visuelle Spurensuche nach der Kolonial- Geschichte und Gegenwart

Kolonialismus ist auch heute noch allgegenwärtig – in den Mentalitäten, den Verhaltensweisen, aber auch im Stadtbild und im Selbstverständnis der kolonisierenden und kolonisierten Nationen/Gemeinschaften. Im Zentrum dieser Tournee steht Brüssel, zugleich Symbol für den europäischen Umgang mit der kolonialen Vergangenheit und die „Regulierung“ der Zuwanderungspolitiken aus nicht-europäischen Regionen.
 
Einführung: Eine kommentierte audio-visuelle Spurensuche (Eintritt frei)
Ausgehend von Filmausschnitten, Fotos und Audiomaterial führt uns die berliner Gruppe „Remember Resistance“ durch unterschiedliche Stationen: Filmproduktionen kongolesischer Filmemacher zwischen Kinshasa und Brüssel, koloniale Präsenzen im heutigen Brüssel, eine aktuelle Rede des französischen Staatspräsidenten, der in Dakar seine postkolonialen Anforderungen und Prognosen für die globalisierte Zukunft formuliert – und eine mögliche Antwort darauf, die der kongolesische Politiker Patrice Lumumba schon mit seiner wichtigen Rede zur Unabhängigkeit seines Landes 1960 gegeben hat.
 
Film: Juju Factory (Eintritt: 6€/5€ erm.)
(R: Balufu Bakupa-Kanyinda, Kongo 2007, 97 Min, OenglU, Mit: Dieudonné Kabongo, Carole Karemera, Katik Donatien Bakomba)
JuJu Factory erzählt die Geschichte des Schriftstellers Kongo Congo, der in Brüssels „afrikanischem Viertel“ Matongé lebt und von seinem Verleger den Auftrag erhält, ein Buch über sein Quartier zu schreiben. Statt, wie gefordert, einen Touristenführer, entwickelt Kongo Congo anhand von Notizen über die Menschen, denen er in Matongé tagtäglich begegnet, eine komplexe historische Narration des Viertels, zwischen dem Projekt des Kolonialismus und den Projekten der Migration. nMit einem neuen Tonfall mischt sich JuJu Factory in die Auseinandersetzung über das koloniale Erbe ein: In semidokumentarischen Sequenzen und an Daily Soaps angelehnten Szenerien erzählt der Film alltägliche Geschichten aus der kongolesischen Diaspora in Brüssel, wobei in der Zeichnung der Figuren immer wieder feine Ironien aufblitzen. Sie sind es, die unvermittelt in die Tiefen einer unheimlichen Geschichte stürzen und das koloniale Trauma an die Oberfläche spülen. nEintritt: 6€/5€ erm. nStationen der Tournee (in Anwesenheit des Regisseurs Balufu Bakupa-Kanyinda):
13.10. Berlin, Filmtheater Hackesche Höfe
18.00 Vortrag
20.00 Film
14.10. Leipzig, UTConnewitz
18.00 Vortrag
20.00 Film
15.10. Hamburg Metropolis
18.00 Kleiner Empfang / Informelle Gespräche mit Regisseur und Remember Resistance
19.00 Vortrag
20.00 Film
16.10. Bochum, studio108, Bahnhof Langendreer
18.00 Vortrag
20.00 Film
18.10. Köln, Festival „Jenseits von Europa“ Filmforum NRW im Museum Ludwig
17.00 Vortrag
20.00 Film
  nRegisseur
Balufu Bakupa-Kanyinda wurde 1957 in Kinshasa, Demokratische Republik Kongo, geboren. Nach seinem Studium der Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie und Soziologie in Brüssel schloss er Filmstudien in Frankreich, Großbritannien und den USA an. Bakupa-Kanyinda drehte sowohl Dokumentar- als auch Spielfilme und lehrt zurzeit Film in New York. Sowohl als Drehbuchautor als auch als Regisseur entwickelte Bakupa-Kanyinda 1991 seine ersten Dokumentarfilme “Dix Milles ans de Cinéma” (Zehntausend Jahre Kino, 1991) und „Thomas Sankara“ (1991). Sein erster Spielfilm war 1996 “Le Damier, Papa national oye! (The Draughtsmen clash). Neben seiner Tätigkeit als Regisseur und Drehbuchautor, äußert sich Bakupa-Kanyinda auch als Schriftsteller und Dichter über das afrikanische Kino. 2006 und 2007 lehrte er auf Einladung der New York University an deren Campus in Accra, Ghana. nPresse
„Mit „Juju Factory“ schenkt Balufu Bakupa-Kanyindé den Kinofans des Kontinents einen kongolesischen Diamanten“ (www.lefaso.net)
„Le foisonnement d’idées, l’humour, une caméra volontiers déjantée et un montage serré en tresses, des dialogues volontaristes et des errances nocturnes… Juju Factory est une usine ? manifeste, un cri ? la Soleil Ô où Le Damier aurait fait ses petits. Balufu Bakupa-Kanyinda semble y chercher le juju salvateur, ce talisman qui nous protégerait des monstres et qui doit bien se cacher quelque part l? -bas, dans la culture relue ? la sauce du présent.” (Olivier Barlet, www.africultures.com) nPreise und Auszeichnungen
The Tyrol Award Bester Film, Innsbruck International Film Festival, Österreich 2007
Golden Dhow Award Bester Film, Zanzibar International Film Festival 2007
Bester Film, Kenya International Film Festival 2007
Bester Film, Festival de Cinéma Africain d´Apt, Frankreich 2007
Beste Schauspielerin (Carole Karemera: Béatrice),Festival Cinema Africano, Italien nVeranstaltet von AfricAvenir International e.V. & Remember Resistance (Berlin)
Kooperationen: FilmInitiativ Köln, CulturCooperation, Institut für Afrikanistik Leipzig, Afrikanistik Forum Leipzig, Bahnhof Langendreer, buko, Hamburg Postkolonial, Deutschland Postkolonial (DEPO), in Zusammenarbeit mit dem Eine Welt Netzwerk Hamburg (EWNW) e.V., gefördert aus Mitteln des BMZ
Mit freundlicher Unterstützung durch: eed, Stiftung DO, Stiftung Umverteilen, FilmInitiativ Köln

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