Mit AfricAvenir zur DAK’ART: Detailliertes Programm der Bildungsreise nach Senegal, 4.-17. Mai 2014

Aus Anlass der 11. DAK’ART – Biennale für zeitgenössische afrikanische Kunst organisiert AfricAvenir vom 4. bis 17. Mai 2014 eine Studien- und Begegnungsreise nach Dakar, Senegal, mit Ibou Diop und Usha Ziegelmayer als Reisebegleiter. Eine Reise jenseits aller Touristen-Pfade! Lesen Sie jetzt das detaillierte Programm der Reise.n|+| Programm als PDF|+| Anmeldeformularnweitere Infosn1. Tag (Sonntag)
Individuelle Anreise nach Dakar (mögliche Fluggesellschaften sind TAP (über Lissabon), Air France (über Paris), Brussels Airlines (über Brüssel), Turkish Airways (über Istanbul). Direktflüge von Deutschland nach Dakar gibt es derzeit nicht. In Dakar kommen Sie gegen Mitternacht an und werden von Ibou Coulibaly Diop und Usha Ziegelmayer vom Flughafen abgeholt und ins Hotel Océanic in Dakars Innenstadt begleitet.

2. Tag (Montag)
Nach einem gemeinsamen Frühstück im Hotel geht es zur ersten Orientierung auf einen kurzen Spaziergang mit dem Geschichtslehrer und „Griot“ Babacar Mbaye Ndaak in der direkten Umgebung des Hotels, dem modernen Regierungsviertel „Plateau“ rund um die Place de l’Indépendance. Anschließend begleitet Babacar Mbaye Ndaak die Reisegruppe auf einer Bustour durch die Stadt: Vorbei am Präsidentenpalast in Richtung Cap Manuel Leuchtturm, dem südlichsten Punkt der Dakarer Halbinsel, fahren Sie entlang der Küstenstraße Corniche zum Stadtviertrel Médina mit einem Kunsthandwerks- sowie dem Kunarhandwerksmarkt von Soumbedioune. Weiter geht es durch das Wohnviertel Mermoz bis zum umstrittenen Monument der Afrikanischen Renaissance. Nach einem gemeinsamen Mittagsimbiss am Strand bei Pointe des Almadies führt uns die Rückfahrt über die Stadtviertel Point E und Colobane, vorbei an der großen Moschee, in Richtung Hauptbahnhof und Hafen bis zum Hotel. Diese Stadtrundfahrt werden wir in einem „car rapide“, den für Dakar und den Senegal typischen Kleinbussen des öffentlichen Nahverkehrs zurücklegen.
 
Nach der Stadtrundfahrt treffen wir uns mit Prof. Ibrahima Thioub, Professor für Geschichte und Leier des Historischen Seminars an der Dakarer Universität Cheikh Anta Diop. Thioub wird uns, nachdem wir uns selbst einen ersten Überblick über Dakar verschafft haben, die Geschichte des Senegals, insbesondere Dakars und St. Louis vorstellen und dabei u.a. die Bedeutung der „Maafa“, des transatlantischen Sklavenhandels sowie der unterschiedlichen muslimischen Brüderschaften im Senegal erläutern.nNach einer kleinen Verschnaufpause im Hotel begeben wir uns zum Abendessen in den Dakarer Vorort Guediawaye, wo wir bei Babacar Mbayes Familie zu Abend essen werden.

3. Tag (Dienstag)
Am Vormittag Besuch der Vereinigung der Frauen der Médina (der Association des Femmes de la Médina, AFEME). Wir treffen die AFEME-Leiterin Yacine Ndiagne. Die Gruppe wurde 1993 gegründet mit dem Ziel die Selbstorganisation der Frauen des Stadtteils Médina zu fördern und zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen durch Förderung von Bildung, Vergabe von Mikrokrediten, Unterstützung von Handwerks-Kooperativen und in jüngster Zeit auch die Gründung einer Frauensiedlung beizutragen. Frauen von AFEME führen die Reisegruppe anschließend durch die populäre Médina, einem der ältesten und dicht besiedelten Stadtteile Dakars. 1914 von den Franzosen angelegt, um die lokale Bevölkerung von den weißen Kolonialherren zu trennen, ist die Médina heute sicher eines der charmantesten Viertel Dakars, da es dem großen Bau-Boom bisher widerstehen konnte. Eine Vielzahl von heute berühmten SängerInnen und KünstlerInnen, wie z.B. Youssou Ndour oder Omar Pène, ist in der Médina aufgewachsen. Im Anschluss an die Führung können Sie ein senegalesisches Mittagessen genießen, das von Mitgliedern von AFEME zubereitet wird. Nach dem gemeinsamen Mittagessen begeben wir uns in den Stadtteil Hann Pecheur, wo die Reisegruppe mit Mamadou Diol verabredet sein wird, dem Leiter der Theatergruppe Kaddu Yaraax. In Anwendung des von Augusto Boal entwickelten „Theater der Unterdrückten“ macht Kaddu Yaraax effiziente kommunale Aufklärungsarbeit zu diversen Themen wie Umweltschutz, Migration etc. und schafft es, die lokale Bevölkerung für die Entwicklung und den Schutz des eigenen Viertels zu mobilisieren.
 
Mitglieder der Theaterorganisation werden uns durch das „Village des Pecheur“ mit seinen schmalen sandigen Gassen und an den Strand führen.
Anschließend essen wir gemeinsam mit Mamadou Diol und seinen MitstreiterInnen zu Abend. n4. Tag (Mittwoch)
Heute verlassen wir Dakar. Mit der Fähre geht es auf die Insel Gorée, Symbol der sog. „Maafa“, des transatlantischen Sklavenhandels. Von hier aus wurden jahrhundertelang Menschen in die Sklaverei deportiert. Auch wenn neuere Studien inzwischen die Zahl der über Gorée verschifften Menschen nach unten korrigiert haben, bleibt diese winzige und heute unschuldig anmutende Insel ein Ort der Introspektion und des Gedenkens. nAuf Gorée angekommen, checken wir im „Hôtel de Ville“ ein. Nach dem Einchecken werden wir als erstes in das sog. „Haus der Sklaven“ gehen, ein Originalschauplatz, weltberühmt durch die „Tür ohne Wiederkehr“.
 
Ein deutschsprachiger Reiseführer, der sich mit der Geschichte der Insel auskennt, führt uns durch das Haus und erzählt die beeindruckende und verstörende Geschichte des europäischen Handels mit versklavten AfrikanerInnen. Im Anschluss besteht vielleicht die Möglichkeit, das zurzeit wegen Renovierungsarbeiten leider geschlossene Museum der Frau (Musée de la Femme Henriette-Bathily) zu besichtigen, das genau gegenüber vom Sklavenhaus liegt und einen Überblick gibt über die gesellschaftliche Stellung und den Alltag der senegalesischen Frauen in der Geschichte. Zum Mittagessen sind wir bei Herrn Cissé, Schuldirektor auf Gorée, eingeladen. nNachmittags treffen wir Dr. Odile Tendeng vom Gorée Institut. Das von dem südafrikanischen Schriftsteller Breyten Breytenbach gegründete Institut versteht sich als Ort des Kulturaustauschs und der Konfliktlösung, eine Tradition, die es aus der Zeit des Anti-Apartheid Kampfes fortführen möchte, als sich hier Vertreter/innen der Apartheid Regierung und des ANC zu geheimen Gesprächen trafen. Odile Tendeng ist Expertin für Friedens- und Konfliktforschung und Programmkoordinatorin der Alliance for Peace Initiatives. Sie wird neben einer Einführung in die Arbeit des Instituts auch einen Überblick über die aktuellen Konflikte in Westafrika (Mali, Côte d’Ivoire etc.) aus panafrikanischer Perspektive geben. nNach einem Rundgang über die Insel treffen wir uns abends in einem der schönen Hafen-Restaurants und lassen die Insel und ihre machtvolle Geschichte auf uns wirken und den Tag ausklingen.

5. Tag (Donnerstag)
Nach dem Frühstück besichtigen wir die von den Franzosen gebaute Estrées Festung, in der heute das Historische Museum untergebracht ist. In 13 Räumen erfahren wir hier die Geschichte des Senegals und speziell auch die von Gorée, von der prähistorischen Zeit über die vorkolonialen Reiche, den Sklavenhandel und die Kolonialzeit bis in die Gegenwart. Gegen Mittag nehmen wir wieder die Fähre in Richtung Dakar.nNach einer Mittagspause im Hotel besuchen wir am Nachmittag das Produktionsstudio Sankara des senegalesischen Hip Hop Musikers Didier Awadi. nDer 1969 in Dakar geborene Rapper, DJ und Musiker Didier Awadi gilt als einer der Pioniere der Hip Hop-Bewegung im Senegal und Westafrika. Nach seiner ersten Gruppe, Didier Awadi’s Syndicate, gründete er zusammen mit Amadou Barry, alias Doug-E-Tee, 1989 PBS (Positive Black Soul) und brachte 1994 das weltweit erfolgreiche Album Boul faalé heraus. In seinen drei Soloalben Kaddu gor (2001), Un autre monde est possible (2005), Sunugaal (2006), Président d´Afrique (2010) sowie dem neuesten Album Ma révolution (2012) reflektiert er über Panafrikanismus, plädiert für mehr Menschlichkeit in der internationalen Politik und erinnert an die prägenden Persönlichkeiten der Unabhängigkeiten Afrikas. Didier Awadi ist außerdem Regisseur des Dokumentarfilms „Der Standpunkt des Löwen“ (http://www.africavenir.org/de/publikationen/cd-dvd/didier-awadi.html)nDiesen ersten Einblick in die engagierte Hip Hop und Rapszene des Senegal ergänzen wir am frühen Abend mit dem Besuch der Proben des Tanzensembles „Kondior“, die wir in ihren Probenräumen im Dakarer Stadtzentrum besuchen.nDen Tag werden wir mit einem Abendessen in einem Restaurant an der Corniche mit Blick auf das Meer ausklingen lassen. nWer es danach (zu Recht) nicht abwarten kann, in die berühmte Dakarer Musikszene abzutauchen, für den gibt es schon an diesem Donnerstagabend eine Auswahl an Konzerten. Um das Dakarer Nachtleben zu genießen, ist allerdings Ausdauer gefragt: die Konzerte beginnen in der Regel nicht vor 0:30 Uhr nachts.

6. Tag (Freitag)
Dieser Tag steht ganz im Zeichen der Kunstbiennale: Vormittags besuchen wir die offizielle Eröffnungszeremonie der Biennale, voraussichtlich im Grand Théâtre.
Die anschließende Mittagspause steht zur freien Verfügung, für einen Stadtbummel oder eine Verschnaufpause im Hotel, bevor es nachmittags zur Eröffnung der IN Ausstellung der Biennale geht, wo die diesjährigen Preisträger ihre Arbeiten im IFAN Museum präsentieren.
 
Abends nehmen wir am Empfang der Biennale sowie einem Konzert im Village des Artistes teil.

7. Tag (Samstag)
Das Wochenende soll ganz im Zeichen der zahlreichen Vernissagen, Ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen Dakars stehen. nVormittags besteht die Möglichkeit an dem beliebtesten senegalesischen Sport teilzunehmen: Das Ringen, die „lutte sénégalaise”, wurde ab 1920 in den Städten populär und 1959 zum Nationalsport erklärt. Inzwischen ist es vor Fußball der beliebteste und am meisten mediatisierte Sport im Senegal. Dem eigentlichen Kampf gehen eine Vielzahl ritueller Handlungen und Opfer voraus. Der Kampf selbst ist dagegen meist kurz, wer als erstes den Boden mit einem anderen Körperteil als Hand oder Fuß berührt, geht als Verlierer vom Platz. Gemeinsam werden wir in einem der zahlreichen Stadien in Dakar diesem faszinierenden Spektakel bewohnen.
Der Nachmittag steht dann zum individuellen Ausstellungsbesuch des immensen OFF Programms der Biennale zur Verfügung. Ibou Diop und Usha Ziegelmayer werden Ihnen hierzu Tipps geben, welche KünstlerInnen, an welchen interessanten und z.T. ungewöhnlichen Orten wie etwa einer alten Keksfabrik ausstellen.
 
Abends besteht die Möglichkeit das Dakarer Nachtleben zu genießen und zu einem der zahlreichen Live Konzerte von Pape & Cheikh, Takeifa, Baba Maal o.ä. zu gehen.

8. Tag (Sonntag)
Nach einer Woche voller Programm steht der Sonntag zur freien Verfügung für Ausstellungsbesuche, einen Nachmittag am Strand oder einen Stadtbummel.
Zum Abendessen sind wir in den Dakarer Vorort Guediawaye eingeladen und werden bei der Familie von Babacar Mbaye Ndaak eines der zahlreichen senegalesischen Nationalgerichte genießen.nDen Abend lassen wir mit einer „Soirée de Conte“ mit Babacar Mbaye Ndaak ausklingen. Wir lauschen seiner Darbietung traditioneller Märchen sowie mündlicher Überlieferung senegalesischer und westafrikanischer Geschichte.

9. Tag (Montag)
Am Montag steht der Besuch der Universität Cheikh Anta Diop (UCAD) auf dem Programm sowie das Forschungsinstitut CODESRIA.nBenannt nach dem wohl bedeutendsten panafrikanischen Ägyptologen und Historiker, Linguist und Physiker, Cheikh Anta Diop (1923 – 1986), der durch sein Werk die bis dahin unangefochten eurozentrische Lesart der afrikanischen und Weltgeschichte auf den Kopf stellte, ist die Dakarer Universität eine der angesehensten Universitäten in Westafrika. Auf dem Universitätscampus treffen wir einen der Schüler Cheikh Anta Diops, den Ägyptologen und linken Gewerkschaftler Babacar Sall und besichtigen mit ihm Diops nun schon legendäres Karbondatierungslabor, mit dem dieser u.a. seine These vom afrikanischen Ursprung der ägyptischen Hochzivilisation untermauerte. Einer der heute anerkanntesten Wissenschaftler war auch der intellektuelle Gegenspieler des ersten Präsidenten und Négritude Mitbegründers Senghor, dem er seine frankophilie und folkloristische Instrumentalisierung afrikanischer Kultur vorwarf. Diop, der später auch mit wenig Erfolg in die Politik ging, wurde unter Senghor mehrfach inhaftiert und lange Jahre mit einem Lehrverbot versehen. Erst auf Druck der StudentInnen erhielt Dakars Universität seinen Namen.
 
Im Anschluss und ebenfalls auf dem Uni-Campus ist ein Treffen mit dem Geographen Dr. Papa Demba Fall geplant. Fall ist Leiter Forschungsnetzwerks REMIGRAF (Réseau d’étude des migrations internationales africaines) am Institut de Recherches Fondamentales d’Afrique Noire (IFAN) an der UCAD. Er forscht zu internationaler Migration innerhalb Westafrikas und vom Senegal bzw. der Region in Richtung Europa. Er wird uns von der historischen Bedeutung der Migration für den Senegal berichten sowie auf aktuelle Entwicklungen seit 2005 wie etwa der stark in Europa mediatisierten Bootsmigration eingehen und diese Migrationsbewegungen in den sozialen, kulturellen, politischen und ökonomischen Kontext der Region einordnen.nZum Mittagessen treffen wir Firoze Manji, seit März 2013 Leiter des Dokumentations- und Informationszentrums (CODICE) bei CODESRIA (Council for the Development of Social Science Research in Africa), einem panafrikanischen „Think Tank“ in unmittelbarer Nähe der Uni. Der aus Kenia stammende Manji hat eine lange Karriere als Menschenrechtsaktivist hinter sich: er war u.a. Gründer und ehemaliger Chefredakteur von Pambazuka News (www.pambazuka.org), einem open-access Online-Magazin und das größte und vitalste Forum für soziale Gerechtigkeit in Afrika. Neben einer Einführung in die Arbeit von CODESRIA erhalten wir von ihm einen Überblick über die sozialen Kämpfe und über die vielen Aufbrüche in der Region und auf dem Kontinent.nAnschließend treffen wir im Café der Raw Material Company, einem Kunstraum, der u.a. die Protestbewegung gegen eine dritte Kandidatur Abdoulaye Wades in einer beeindruckenden Fotoausstellung und einem Katalog dokumentierte, den Journalisten Fadel Barro, einen der Wortführer der von Hip Hop Künstler/innen und Journalist/innen gegründeten „Y’en a marre“-Bewegung („Wir haben‘s satt“). „Y’en a marre“ machte sich im Vorfeld der Wahlen 2012 zum Sprachrohr der von Massenarbeitslosigkeit betroffenen senegalesischen Jugend und schaffte es mittels Radio- und Fernsehsendungen, Rapsongs und SMS-Aktivismus, diese massiv zu mobilisieren, was zur Abwahl Wades führte. Auch nach der Wahl ist „Y’en a marre“ aktiv, gibt der Jugend eine Stimme und eine Vision und mobilisiert z.B. im Kampf gegen die durch die Regenzeit verursachten Überschwemmungen.nDer Abend steht zum individuellen Besuch von Vernissagen und Konzerten zur Verfügung.

10. Tag (Dienstag)
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des Austauschs mit der aktuellen Kunst- und Kulturszene Dakars. nVormittags besuchen wir das Boribana Musée im Stadtteil Ngor. Das Museum für zeitgenössische Kunst wurde 1990 von Boubacar KONE und seiner Frau als private Initiative gegründet. Ziel des Museums ist es bis heute Kunst des afrikanischen Kontinents und der Diaspora zu präsentieren. Der Leiter Khalifa Dieng wird uns durch das Museum führen und die aktuelle Ausstellung im Rahmen der DAK`ART vorstellen.
Nach einem Mittagsimbiss begeben wir uns zur Großen Moschee in Ngor, die uns einen Eindruck vermittelt, welche zentrale Bedeutung der Islam und insbesondere die Sufi-Brüderschaften für zahlreiche Bereiche des senegalesischen Alltags haben.
Anschließend treffen wir den senegalesischen Maler Barkinado Bocoum, der 2010 bei der DAK`ART ausgezeichnet wurde in seinem Atelier. Bocoum ist derzeit einer der angesagtesten Nachwuchskünstler und wird uns durch sein Atelier führen sowie von seiner Arbeit berichten (http://barkinadobocoum.jimdo.com/).nAbends werden wir einem traditionellen Gesangabend von Anhängern der Mouriden im Dakarer Vorort Guediawaye bewohnen und die Spiritualität dieser im Senegal bedeutenden Brüderschaft erleben.

11. Tag (Mittwoch)
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Saint-Louis im Norden des Senegals, direkt an der Grenze zu Mauretanien. Saint-Louis war die erste französische Siedlung auf dem afrikanischen Kontinent, gegründet vor 350 Jahren. Zunächst als Umschlagplatz für den Sklavenhandel auf einer langgezogenen Insel mitten im Senegal-Strom gebaut, wurde Saint-Louis später zur Hauptstadt von ganz Französisch-Afrika. Die Saint-LouisanerInnen (wie im Übrigen auch die BewohnerInnen Dakars, Gorées und Rufisques, die so genannten „Vier Kommunen“) waren formell Franzosen, wurden selbstbewusste BürgerInnen und schickten den ersten schwarzen Abgeordneten ins Pariser Parlament.nNach einem gemeinsamen Mittagessen lernen wir bei einem Stadtrundgang mit dem international preisgekrönten Schriftsteller und Literaturprofessor Boubacar Boris Diop die Geschichte dieser unter Denkmalschutz stehenden Stadt kennen. nHeute ist Saint-Louis eine Stadt mit einer bizarren, einzigartig drei-geteilten Geografie: Auf dem Festland das kommerzielle Zentrum, geschäftig und lärmend; auf einer 30 Kilometer langen Landzunge am Meer die Fischer, nur und dazwischen, umarmt vom braunen Strom, die historische Insel mit 1344 unter Schutz stehenden Gebäuden und morbidem Charme, die seit 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.nDas Abendessen werden wir in einem Restaurant am Flussufer mit Blick auf die von Gustav Eiffel gebaute und inzwischen rostige Brücke über dem Senegal-Strom einnehmen, welche sich harmonisch in die Farben der Dämmerung einfügt.

12. Tag (Donnerstag)
Nach dem Frühstück treffen wir den vielfach preisgekrönten Schriftsteller und Erzähler Louis Camara, der sein ganzes Leben in Saint-Louis verbracht und zahlreiche Artikel, Gedichte, Kurzgeschichten und Bücher über seine Stadt veröffentlicht hat, u.a. den Bildband „Saint-Louis du Sénégal“. Camara ist fasziniert von den Mythen und Legenden seines Landes und wird uns sein Saint- Louis zeigen.nAnschließend bleibt Zeit für individuelle Streifzüge durch die Gassen oder Märkte von Saint-Louis sowie Besuche von Ausstellungen im Rahmen des DAK`ART Programms in St. Louis. Gegen späten Nachmittag machen wir uns dann auf den Rückweg nach Dakar.

13. Tag (Freitag)
Der letzte Vormittag in Dakar ist zur freien Verfügung für eine private Verabredung, einen letzten Stadtspaziergang oder Einkäufe auf den Märkten Kermel oder Sandaga.
Nachmittags gibt es nochmals die Möglichkeit Ausstellungen zu besuchen, bevor Sie beim Abendessen die Erfahrungen und Erlebnisse während der Reise mit den ReiseleiterInnen Ibou Coulibaly Diop und Usha Ziegelmayer auszutauschen. Am späten Abend beginnt die Rückreise mit dem Transfer zum Flughafen.

14. Tag (Samstag)
Der Rückflug startet je nach Fluggesellschaft zwischen Mitternacht und 2 Uhr nachts (in der Nacht von Freitag auf Samstag) in Dakar. Ankunft in Deutschland ist gegen Mittag am Samstag, 17.5.2014.

Umstellungen und Änderungen im Detail sind möglich.
Der Rückflug kann individuell auch später erfolgen.

Anmeldung und Kontakt:
Usha Ziegelmayer, gro.rinevacirfa@reyamlegeiz.u

Veranstalter: AfricAvenir International e.V.

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