Berlin-Premiere: Filmvorführung von „Yoole (Le Sacrifice)“ von Moussa Sene Absa am Sonntag, 26.02.2012 um 17:00 Uhr – ACHTUNG: Original mit frz. UT

Aus Anlass der senegalesischen Präsidentschaftswahlen lädt AfricAvenir in Kooperation mit AFROTAK TV cyberNomads am Sonntag, 26. Februar um 17:00 Uhr zur Filmvorführung von „Yoole (Le Sacrifice)“ (OfrzU) des vielfach preisgekrönten (u.a. Silberner Bär, Berlinale!) senegalesischen Regisseurs Moussa Sene Absa ins Filmtheater Hackesche Höfe ein. “Yoole (Le Sacrifice)“ – von dem Regisseur Sene Absa sagt, es sei bis dato sein wichtigster Film – ist eine poetische, und doch knallharte Abrechnung mit dem Regime Wade. Im April 2006 wurden elf Leichen an Bord eines angespülten Bootes in Barbados gefunden. Das Boot war vier Monate zuvor in Senegal gestartet. Absa, der zu dieser Zeit in Barbados als Dozent tätig war, reiste daraufhin zurück in den Senegal, sein Heimatland, um mehr über die Träume und Ambitionen der Männer, die an Bord des Bootes gefunden worden waren, herauszufinden. Anhand eines (echten oder imaginierten) Tagebuchs eines der Insassen erlebt der Zuschauer die letzten dramatischen Tage der Schiffbrüchigen, ein Erzählstrang, der immer wieder durch Interviews mit jungen Senegalesen gebrochen wird, die vom Betrug der senegalesischen Regierung an ihrer Generation erzählen.nACHTUNG: Da uns zwei Mal die falsche Version des Films zugeschickt wurde, werden wir die Originalversion mit französischen Untertiteln zeigen, nicht wie angekündigt mit englischen Untertiteln.nSynopsis
Im April 2006 wurde ein kleines Boot, das ziellos vor der östlichen Küste Barbados trieb, von örtlichen Fischern entdeckt. Sie ließen das Boot mehrere Wochen in Ruhe, da sie vermuteten, es hätte etwas mit Drogenschmuggel zu tun. Es stellte sich später heraus, dass sich im Boot die Leichen von elf Senegalesen befanden, die vier Monate zuvor Richtung Europa aufgebrochen waren. Auch die jungen Leute, die der Regisseur in seiner Heimat Senegal interviewt, wollen auf der Suche nach Geld und Glück ein wackeliges Boot nach Europa oder Nordamerika besteigen – Hauptsache weg! Sie sprechen über Armut, Hunger, Politik und Betrug, Western Union und das „El Dorado“ in Europa und in den USA. In das Archivmaterial einer Parteikonferenz mit dem senegalesischen Präsidenten Abdoulaye Wade, der die politische Elite vertritt, werden Raps und Gedichte einer protestierenden Jugend eingestreut. Mit der Vielfalt an Rhythmen und Stilen entwickelt der Regisseur eine ganz eigene erzählerische Methode, die individuelle Geschichten mit der sozialpolitischen Situation verbindet. Damit entwirft er ein Porträt der senegalesischen Jugend, das die Folgen der Distanz zwischen dieser Jugend und der politischen Elite deutlich aufzeigt. 

Moussa Sène Absa über den Film
„Was, wenn wir die Zeit bekämen, nachzudenken, wenn jedes Volk die Zeit bekäme, sich in seinem Rhythmus zu bewegen: Afrika ist gerade dabei, sein Schicksal zu erzwingen, das ist die Aussage meines Films (…) Afrika kann sein eigenes ökonomisches und politisches System erfinden. All die „-ismen“ haben dem Kontinent nur geschadet. Afrika muss sein eigenes System (er)finden. Dazu braucht man Mut.“ 

„Man hat uns reingelegt: Wir leben unter dem Diktat der Weltbank und des IWF, und haben uns ihrem Begriff von „Entwicklung“ unterworfen. Man kann Teil des internationalen Systems sein und gleichzeitig seine eigenen Werte und Wurzeln bewahren, mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen. Ein Baum ohne Wurzeln wächst nicht. Afrika will ohne Wurzeln wachsen und blühen (…)“ 

Filmfestivals
21st Festival Cinema Africano Milano, Italien, 21-27 März 2011
Tri Continental Film Festival, Südafrika, Sep 2011
IDFA – International Documentary Film Festival Amsterdam, Niederlanden, 14-15 Nov 2012

Regisseur
Moussa Sene Absa, geboren 1958 in Dakar im Senegal, startet seine Karriere als Schauspieler am Theater, wo er bald auch bei seinem ersten Stück „La Légende de Ruba“ Regie führt. 1988 wird sein erster Kurzfilm „Le prix du mensonge“ veröffentlicht und gewinnt den „Silbernen Tanit“ beim Filmfestival in Karthago. Mit seinem Film „L’extraordinaire destin de Madame Brouette“ gewinnt er unter anderem den silbernen Bären der Berlinale und den Großen Preis der Jury beim Filmfestival in Paris. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur ist Moussa Sene Absa auch als Dozent, Verleger, Liedermacher und Künstler aktiv.

Yoole (Le Sacrifice) (OmFrz.U)
Senegal 2010, 75 Min., R: Moussa Sene Absa
nSonntag, 26.02.2011, 17 Uhr
Hackesche Höfe Kino
Eintritt: 7,50€
Ermäßigt: Berlinpass, Gildepass, Heavy User Card, Filmreihe-Pass

Hackesche Höfe Kino
Rosenthaler Str. 40/41
10178 Berlin
S Hackescher Markt
U Weinmeisterstraße

Karten und Auskunft
030 283 46 03www.hackesche-hoefe.org

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