Konferenz: “Krieg und Frieden – Von den Schwierigkeiten einer afrikanischen Sicherheitsarchitektur”, SA, 4. Mai 2013, 10.00 bis 16.00 Uhr, im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Berlin
Anlässlich von 50 Jahren Afrikanischer Einheit, lädt AfricAvenir am Samstag, 4. Mai 2013 von 10.00 bis 16.00 Uhr in Kooperation mit dem Afrikareferat der Rosa Luxembrug Stiftung, Dafrig, und SODI zur Konferenz "Krieg und Frieden – Von den Schwierigkeiten einer afrikanischen Sicherheitsarchitektur". Redner sind Adebayo Olukoshi (Dakar, Senegal), Salua Nour (Freie Universität, Berlin), Kum‘a Ndumbe III. (AfricAvenir, Douala, angefragt) und Judith Vorrath (Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin).
Krieg und Frieden.
Von den Schwierigkeiten einer afrikanischen Sicherheitsarchitektur.
Im Mai 2013 begeht die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) bzw. deren Nachfolgeorganisation, die Afrikanische Union (AU), ihren 50.Jahrestag. Von Beginn an standen die politische und wirtschaftliche Integration, die Förderung von Menschenrechten und Demokratie sowie die Bewahrung von Frieden und Sicherheit im Zentrum des Wirkens von OAU und AU.
Doch die hehren Absichten scheitern oftmals an der Realität. Politische Interessenskonflikte beherrschen die afrikanische Szenerie. Die Spaltung zwischen ehemals britisch und französisch kolonisierten Staaten trat erst kürzlich bei der Wahl einer AU-Präsidentin offen zutage, der Großmachtanspruch einzelner Länder wie Nigeria und Südafrika und die Forderungen kleiner Staaten stehen oftmals unversöhnlich gegenüber; regionale Konflikte – ob in Darfur oder im Ostkongo – schwelen seit Jahren und die Zahl der Opfer steigt schier unaufhaltsam.
Ein Selbstverständnis der OAU/AU war stets Unantastbarkeit der nationalen Souveränität und Integrität. Allerdings sind diese Prinzipien spätestens seit dem Völkermord in Ruanda, nicht mehr unumstritten. Unter der „Responsibility to Protect“ ist eine Einmischung in nationale Fragen inzwischen möglich.
Jedoch sind afrikanische Friedens-/Eingreiftruppen bislang kaum erfolgreich. Eine wirkliche Friedenssicherung wurde nicht erreicht. Die Ereignisse in Mali verdeutlichen einmal mehr den europäischen Aktionismus in seinen gewünschten Einflusssphären und das Scheitern einer afrikanischen Lösung. Ohne eine Erhöhung der Staatseinnahmen ist der Aufbau einer unabhängigen afrikanischen Sicherheitsarchitektur nicht möglich. Gleichzeitig konterkarieren NATO und US-AFRICOM nicht selten die politischen Initiativen der AU. Wie groß ist der afrikanische Spielraum tatsächlich? Sind innerafrikanische Lösungen nur dann willkommen, wenn sie nicht den politischen Interessen externer Mächte zuwider laufen?nDer Teilnahme ist kostenlos. Für eine bessere Planung bitten wir um eine Anmeldung unter ed.idos@ofni.Die Konferenz findet statt am 04.05.2013, von 10.00 bis 16.00 Uhr, im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin.nAm Vorabend der Konferenz wird deshalb am Freitag, 03.05.2013 um 20.00 Uhr der Film Grey Matter (Matière Grise; Rwanda/Australia, Drama, 2011) gezeigt. Der Regisseur Kivu Ruhorahoza erzählt die Geschichte eines jungen ruandischen Filmemachers, der sich mit den Folgen des Genozids in Ruanda auseinandersetzt.
Hackesche Höfe Kino, Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin (S Hackescher Markt, U Rosenthaler Platz), Eintritt: 7,50 €. |+| weitere Informationen