Ausländische Studierende in der DDR
Ausländische Studierende in der DDR
31 Okt 2019 um 20:00
✧ Institut der Freundschaft ✧
Heinz Fischer, DDR, 1964, 19 Min.
Produktion: DEFA Studio für Wochenschauen und Dokumentarfilme
In halbdokumentarischen Spielszenen wird das Herder-Institut in Leipzig vorgestellt. Hier erhielten Ausländer*innen, die in die DDR delegiert wurden, zunächst ein Jahr obligatorischen Deutschunterricht. Im Vordergrund steht die vergleichsweise internationalistische Atmosphäre am Institut.
✧ Oyoyo ✧
Chetna Vora (mit Lars Barthel), DDR, 1980, 45 Min., Produktion: HFF Babelsberg
In seltener Offenheit erzählen Studierende aus Chile, Guinea-Bissau, der Mongolischen Sowjetrepublik, Kuba und Bulgarien, was sie in die DDR geführt hat und wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Die indische Filmemacherin Chetna Vora drehte den Film mit ihrem Lebenspartner Lars Barthel in einem Studentenwohnheim in Berlin-Karlshorst. Sie selbst war 1976 zum Regiestudium an die Filmhochschule in Babelsberg gekommen. Oyoyo war ihr Hauptprüfungsfilm.
✦ Freundschaft auf Zeit ✦
Das Programm Freundschaft auf Zeit – Vertragsarbeit und Internationalismus in der DDR widmet sich der Situation von Arbeiter*innen aus sozialistischen „Bruderländern“ in der DDR und kurz nach der Wende. In Filmen, Lesungen und Diskussionen versucht die Reihe, aus den Archiven von DEFA und DDR-Fernsehen die öffentliche Wahrnehmung von Migrant*innen zur damaligen Zeit zu rekonstruieren. Zum anderen gibt sie Raum für aktuelle künstlerische und aktivistische Positionen aus der heutigen Perspektive von Kindern und Enkelkindern der Vertragsarbeiter*innen.
✦ Tobias Hering ✦
Tobias Hering ist freier Filmkurator und Journalist und derzeit u.a. verantwortlich für das Archivprojekt re-selected der Kurzfilmtage Oberhausen. Migration und Interkulturalität sind regelmäßige Themen seiner Arbeit, zuletzt bei der Filmreihe In deutscher Gesellschaft: Passagen-Werke ausländischer Filmemacher*innen 1962-1992 (Zeughauskino Berlin, 2017, ko-kuratiert von Tilman Baumgärtel), einer Retrospektive von Filmen, die nicht-deutsche Filmemacher*innen in der BRD und der DDR realisiert haben.
✦ Sun-ju Choi ✦
Sun-ju Choi ist Gründungsmitglied von ,korientation e.V. – Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven und Vorstandsmitglied der ndo (neue deutsche organisationen). Sie publizierte gemeinsam mit Heike Berner den Erzählband Zuhause – Erzählungen von deutschen Koreanerinnen (2006). Sie leitet seit 2007 gemeinsam mit Kimiko Suda das Asian Film Festival Berlin. Zuletzt erschien ihre Dissertation Vater Staat und Mutter Partei: Familienkonzepte und Repräsentation von Familie im nordkoreanischen Film (2017).
Gefördert durch die ,Berliner Landeszentrale für politische Bildung