AfricAvenir beim Festival gegen Rassismus 2013, 16.-18. August 2013, Blücherplatz, Berlin-Kreuzberg

Am 16.-18. August findet auf dem Blücherplatz in Berlin-Kreuzberg das Festival gegen Rassismus statt. AfricAvenir nimmt teil und bietet selbst zwei Veranstaltungen an: einen Workshop mit Anti-Rassismus Trainer Lawrence Oduro-Sarpong und die Filmvorführung des Dokumentarfilms "Der Standpunkt des Löwen von Didier Awadi, beides Sonntag zwischen 11-13 Uhr. Zusätzlich wird es am Samstag auch einen Infostand geben.n Der Standpunkt des Löwen (Le Point de Vue du Lion, OmU)nDidier Awadi, SN 2011. Mit Abdou Diouf, Amadou Moctar Mbow, Cheikh Hamidou Kane, Aminata Traoré, Téophile Obenga, Amady Aly Dieng, Taoufik Ben Abdalah, Tiken Jah Fakoly, Moussa Dembélé, u.v.m.n„50 Jahre Unabhängigkeit. Man hat uns Glück und Wohlstand versprochen. Heutzutage steigen junge Afrikaner in einfache Holzboote, durchqueren die Wüste und das Meer in Richtung Eldorado.“ Warum? Was sind die tieferen Gründe? Und wie konnte es soweit kommen? Dies waren die Ausgangsfragen von Regisseur und Hip Hop Star Didier Awadi. Mehrere Jahre interviewte er Ex-Präsidenten und Minister, hohe UN-Beamten, SchriftstellerInnen, KünstlerInnen, HistorikerInnen, AktivistInnen und einfache MigrantInnen und Flüchtlinge, 44 Personen, die die Situation ihres Kontinents analysieren – und dabei kein Blatt vor den Mund nehmen! Ergebnis ist ein dezidiert pan-afrikanischer, gewollt subjektiver und revolutionärer Dokumentarfilm, dessen Schlagkraft nichts zu wünschen übrig lässt.nNach dem Film findet ein Publikumsgespräch mit Ibou Coulibaly Diop von Sunugal e.V. (angefragt) statt.nTermin: Sonntag, 18. August, 11:00-13:30 UhrnnTrainingsworkshop "Afrikabilder und Weißseinsreflexion" mit Trainer Lawrence Oduro-Sarpong, SA, 17. August, 14-18 UhrnAm Samstag, 17. August 2013 von 14-18 Uhr lädt AfricAvenir im Rahmen des Festivals gegen Rassismus am Blücherplatz zu einem Trainingsworkshop "Afrikabilder und Weißseinsreflexion" mit dem Trainer Lawrence Oduro-Sarpong. In diesem Workshop geht es darum, wahr zu nehmen, dass man weiß ist und sich die Bedeutung von Weißsein im Bezug zu Afrika und Afrikabildern bewusst zu machen.nWeißsein ist mit Privilegien verbunden, die meist nicht als solche wahrgenommen oder empfunden werden. Weiß sein ist eine unmarkierte Position, von wo aus Andere beschrieben, markiert und bewertet werden. Dieser Workshop bietet die Möglichkeit, ein Bewusstsein für dieses Phänomen zu entwickeln und sich von „Privilegien bedingten Verweichlichung“ (PBV) nach Noah Sow, zu befreien.nDer Workshop bietet die Möglichkeit, sich fortlaufend mit Begriffen auseinanderzusetzen, die eine sehr wichtige Rolle im Unterdrückungssystem der Weißen bilden, und die es zu enthüllen gilt.nDas Ganze läuft interaktiv ab und Provokationen gibt es reichlich. Es ist fast unmöglich, sich dabei zu langweilen, und viel Freude dabei werden die Teilnehmenden haben, denen Selbstwissen etwas bedeutet.nDer TrainernLawrence Oduro-Sarpong, geboren und aufgewachsen in Ghana, lebt seit 1992 in Berlin und studierte Deutsch als Fremdsprache. Er absolvierte Ausbildungen und berufsbegleitende Weiterbildungen zu verschiedenen Themenfelder, darunter eine Mediationsausbildung, „Managing Diversity“, Change Management & Leadership,  Anti-Bias (Diskriminierung Verlernen), und Prozess Moderation nach Arnold Mindell. Er arbeitet seit vielen Jahren als Experte für Fragen zur interkulturellen- und diversity Kompetenz, zu Konfliktmanagement und Weißseinsreflexion.nTermin: Sonntag, 18. August, 11:00-14:00 UhrnnnDer Aufruf zum Festival:nDas Festival gegen Rassismus 2013 thematisiert den allgegenwärtigen Rassismus in unserer Gesellschaft und will den Widerstand dagegen voranbringen – denn Rassismus ist keine Randerscheinung, sondern grundlegender Bestandteil der Gesellschaft.

Wir wollen mit dem diesjährigen Festival rassistische Strukturen sichtbar machen und sie bekämpfen. Der antirassistische Widerstand in Deutschland ist vielfältig und hat eine lange Geschichte. Das Festival will einen Raum schaffen, in welchem die unterschiedlichen Widerstandsgeschichten aufgegriffen, erzählt und in Solidarität verbunden werden. Unser Widerstand soll weiterhin selbstorganisiert fortgeführt und darüber hinaus bundesweit vernetzt und ausgebaut werden.

Wir sagen „Rassismus geht uns alle an!“, denn die rassistischen Verhältnisse in Deutschland prägen jede_n von uns: sowohl die von Rassismus betroffenen als auch die von Rassismus profitierenden Menschen. Ein erheblicher Teil dieser Gesellschaft wird durch das Unterdrückungssystem Rassismus ausgegrenzt (z.B. in Gestalt von Einwanderungs- und Asylpolitik). Ein weiter Teil dieser Gesellschaft hingegen profitiert von dieser Ausgrenzung, weil der Zugang zum gesellschaftlichen Allgemeingut und Teilhabe sowie seine Repräsentation auf allen gesellschaftlichen Ebenen für diesen Teil der Gesellschaft selbstverständlicher sind. Die Verwehrung von Grund- und Menschenrechten, Isolation und Abschiebung, alltägliche Entwürdigung und Verarmung, Bedrohung und Tod sind Konsequenzen für die Menschen, die dem Rassismus in Deutschland ausgeliefert sind. Diese gesellschaftlich tief verankerte Gewalt muss gemeinsam bekämpft werden! Um Rassismus wirkungsvoll entgegen zu treten, müssen sich alle ihrer eigenen Rolle und Verantwortung in diesem ausbeuterischen Gewaltverhältnis bewusst werden.

Auch dieses Jahr wird das Festival gegen Rassismus die Perspektiven von Menschen, die von Rassismus betroffen sind, in den Mittelpunkt stellen. Außerdem schafft das Festival wieder eine Plattform für Austausch und versteht sich als Gegenöffentlichkeit zu den in den deutschen Medien vorherrschenden Darstellungen als Opfer oder Täter. Wir wollen mit dem Festival auch gemeinsam und kreativ Ideen zum Widerstand entwickeln und somit Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Zu den Strategien gegen Rassismus gehört auch die Verknüpfung mit anderen system- und kapitalismuskritischen Kämpfen.

Wir laden alle ein, die sich gegen vorherrschende menschenverachtende Normen und Wertesysteme wehren, auf dem Festival gegen Rassismus mitzumachen.

Das Festivalprogramm wird aus einem künstlerischen und politischen Bühnenprogramm, Diskussionsrunden, Lesungen, Ausstellungen, Theater, Filmvorführungen, Aktionen, Workshops und einem Kinderprogramm bestehen. Um diesen vielfältigen Raum gemeinsam politisch zu gestalten, fordern wir euch alle auf: uns zu treffen, kennenzulernen, zu verstehen, zu informieren, zu diskutieren, gemeinsam zu stärken, Spaß zu haben und vieles mehr.n|+| zum Programm

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