Öffentliche Podiumsdiskussion – Grüne Sünden: Ist „ Green Economy“ nur Profitstreben im ökologischen Mäntelchen?

Öffentliche Podiumsdiskussion: Grüne Sünden: Ist „ Green Economy“ nur Profitstreben im ökologischen Mäntelchen?

Mi, 19.12.12 18 bis 20 Uhr (Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin)

Mit:
Barbara Unmüßig, Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung
Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik und Presse, Deutsche Umwelthilfe
Prof. Dr. Bernd Hansjürgens, Programmsprecher für das Helmholtz-Gemeinschaft-Programm "Terrestrische Umwelt" und Leiter des Departments Ökonomie, Helmholtz Zentrum für Umweltforschung UFZ

Moderation:
Sabine Porn, Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)

Ökologie und Ökonomie müssen keine Gegensätze sein. Nun jedoch wird die „Grüne Ökonomie“ zunehmend zum Kampfplatz politischer Auseinandersetzungen. Sie sei in Wahrheit nur „Green Washing“, sagen Kritikerinnen und Kritiker, und hänge einem knallharten Profitstreben ein grünes Mäntelchen um. „Grünes Wachstum“ als Ausweg aus der aktuellen Umwelt- und Wirtschaftskrise? Ein Irrweg – so die Gegner.

Und finden viele Beispiele für die Schattenseiten der Grünen Ökonomie: Der Bau von Windparks in Mexiko und Solaranlagen in Indien zum Beispiel. Der Abbau Seltener Erden für Elektroautos in China, Großstaudämme in Amazonien oder der ausgeweitete Zuckerrohranbau für Agrartreibstoffe in Brasilien. Weltweit haben solche Projekte fatale Folgen für Umwelt und Bevölkerung, werden jedoch gleichzeitig als gelungene Beispiele einer Grünen Ökonomie verkauft. Unter dem Stichwort "valuing nature" – die Natur  wertschätzen, aber auch  inwertsetzen wird das waldreiche Brasilien mit seiner biologischen Vielfalt zum Experimentierfeld für neue ökonomische Instrumente und Marktmechanismen. In den Augen der Kritiker/innen sei das ein  weiterer Privatisierungsschub, eine Einhegung der Allgemeingüter und ein Ausverkauf der Natur an die Finanzmärkte.

Eine kritische Gegenbewegung fordert daher die gesellschaftliche Transformation hin zu einem effizienten, aber sozio-ökologisch gerechten Modell, das Betroffenen ein Mitspracherecht einräumt, ökologische Grenzen anerkennt und sich nicht an uneingeschränktem Wachstum orientiert. Doch während NGOs und zivilgesellschaftliche Akteure darüber streiten, wie radikal diese Transformation sein muss und welche Wege dahin führen, steigen die globalen Emissionen weiter an, schrumpft die Biodiversität und ringt eine machtvolle Unternehmenslobby um die Kontrolle der natürlichen Ressourcen unseres Planeten.

Kann es sich die Umweltbewegung angesichts dieser Herausforderungen leisten, ihre Energie und Ressourcen in internen Grabenkämpfen zu verschwenden? Oder ist es richtig und wichtig, um das „Wie“ der großen sozial-ökologischen Transformation jetzt zu ringen?

Eine Kooperation mit dem Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb)
Die Sendung wird im Januar im Inforadio des rbb ausgestrahlt.

Information:  
Kristin Funke
Projektbearbeiterin Ökologie und Nachhaltigkeit
Heinrich-Böll-Stiftung
T 030 285 34 310
Email: ed.lleob@eknuf

Anmeldung: 
 
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Veranstaltungsort:
nHeinrich-Böll-Stiftung, Berlin
10117 Berlin, Schumannstr. 8
Mit der S-Bahn oder mit der U-Bahn bis Bahnhof Friedrichstraße. Ausgang über die Spree, dann Albrechtstraße, Reinhardtstraße überqueren und nach links in die Schumannstraße.

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