Policy Paper – Neue Impulse für die afrikabezogene entwicklungs- und bildungspolitische Arbeit.

Schon lange kann die Zukunft Europas nicht mehr getrennt von der Zukunft Afrikas betrachtet werden. Nicht zuletzt durch die koloniale Vergangenheit und ihre bis heute anhaltenden Nachwirkungen ist sowohl die Gegenwart, als auch die Zukunft der beiden Kontinente eng miteinander verbunden. Die fortbestehende strukturelle wirtschaftliche Ungleichheit zwischen den beiden Kontinenten, die nicht zuletzt weiterhin Menschen zur Flucht nach Europa zwingt, ist nur eine dieser Nachwirkungen. Zudem sind in zentralen gesellschaftlichen Bereichen wie Bildung, Kultur und Politik koloniale Spuren weiterhin deutlich zu spüren – sowohl auf dem afrikanischen Kontinent, als auch in Europa.

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Auch die deutsche Entwicklungspolitik und die dazugehörige entwicklungspolitische Bildungsarbeit, weisen koloniale Kontinuitäten auf – inhaltlich und strukturell. Eine Abhängigkeit des als schwächer deklarierten Afrika von dem wohlwollenden, „entwickelten“ Europa wird auf verschiedenen Ebenen manifestiert. Zu oft wird über Afrika geredet, anstatt mit den afrikanischen Partner*innen auf Augenhöhe zu kommunizieren. Daraus folgt, dass nur selten gemeinsame afrikanisch-europäische Zukunftsfragen tatsächlich gemeinsam besprochen werden. In vielen entwicklungspolitischen Zusammenhängen werden sowohl auf struktureller als auch auf inhaltlicher Ebene bestehende Ungleichheiten zwischen Afrika und Europa nicht im kolonial- historischen Kontext betrachtet.

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Um eine gemeinsame Zukunft nachhaltig zu gestalten, bedarf es daher einer Veränderung hin zu einer kritischen afrikabezogenen entwicklungs- und bildungspolitischen Arbeit, die die Zukunftsperspektiven auf dem afrikanischen Kontinent und in der Diaspora mitdenkt. Im Rahmen des laufenden Projekts „Zukunft bestimmen: afrikanische Perspektiven auf globale Verhältnisse“ haben wir bereits sehr erfolgreich afrikanisch_diasporische Zukunftsperspektiven im Kontext globaler Ungleichheiten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen (Wirtschaft, Gender, LGBTIQ*, Kultur, Politik und Bildung) eingefangen, analysiert und der interessierten Öffentlichkeit und dem Fachpublikum zugänglich gemacht.

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Basierend auf dem gesammelten Wissen stellen wir uns explizit die Frage, wie eine Umstrukturierung und Transformation in Bereichen der afrikabezogene entwicklungs- und bildungspolitische Arbeit konkret aussehen muss, um das Verhältnis zwischen Afrika und Europa zukünftig neu zu gestalten. Welche inhaltlichen Schwerpunkte müssen dazu stärker in den Blick genommen werden? Welche strukturellen Veränderungen bedarf es, um afrikabezogene Bildungsarbeit neu und nachhaltiger zu gestalten?

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Das während des Projekts entstandene Policy Paper soll nun einen Überblick über die inhaltliche Expertise geben die im Rahmen des Projekts entstanden ist. Diese basiert hauptsächlich auf den Beiträgen der Referent*innen, die zu drei Konferenzen eingeladen wurden. Zudem soll das Policy Paper klare Forderungen, die im Kontext des Projekts artikuliert wurden, an Akteur*innen der afrikabezogenen Entwicklungs- und Bildungsarbeit herantragen. Die Motivation dahinter ist, Perspektiven aus dem Globalen Süden, die sich kritisch mit globalen Ungleichheiten auseinandersetzen, sichtbarer für zukünftige entwicklungs- und bildungspolitische Arbeit zu machen.

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Policy PapernMit finanzieller Unterstützung der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit.nGefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

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