Veranstaltungstipp: “Doughnut Economics” – Green Lecture mit Kate Raworth, Donnerstag, 12.09.2013, 19:00 Uhr, Heinrich-Böll-Stiftung
Internationale Vortragsreihe zu Zukunftsfähigkeit, nachhaltiger Entwicklung und Ressourcengerechtigkeitn Mit:
Kate Raworth, Environmental Change Institute, Oxford University, UK
Reinhard Bütikofer, MdEP, stellv. Vorsitzender der GRÜNEN/EFA-Fraktion im Europaparlament, Brüssel
Divya Gupta, Ph.D. candidate, School of Environment and Natural Resources, Ohio State University, USA
Kulthoum Omari, Sustainable Development Programme Manager, Heinrich-Böll-Stiftung, Regionalbüro Südafrika nModeration: Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung
nnDas Wachstum des Bruttoinlandsprodukts als Wohlstandsindikator entspricht nicht den komplexen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen des 21sten Jahrhunderts. In den letzten 60 Jahren wurden durch unsere Art zu produzieren und zu konsumieren die ökologischen Grenzen unseres Planeten, innerhalb derer wir leben und wirtschaften können, ohne der Umwelt irreparable Schäden zuzufügen, massiv überschritten: Das Klima ändert sich, Ressourcenngehen zur Neige, der Verlust von Biodiversität ist kaum noch zu stoppen und Meere sind überdüngt. Gleichzeitig haben sich weltweit soziale Ungerechtigkeiten verschärft. Das Recht auf Nahrung und Entwicklung und der Schutz vor Armut sind für viele Millionen Menschen auf dieser Erde nicht gewährleistet. Soziale Gerechtigkeit und ökologische Grenzen sind untrennbar miteinander verbunden. Die Ökonomin Kate Raworth vom Environmental Change Institute der Oxford University betritt mit ihrer Sicht der Wirtschaft Neuland: Sie entwickelt ein Konzept, das die ökologischen Grenzen unseres Planeten und die Menschenrechte zusammenzudenkt. So verabschiedet sie sich von Jahrzehnten klassischer ökonomischer Lehre und betrachtet die Welt durch einen „Doughnut“. Der äußere Rand des Doughnuts wird bestimmt durch die ökologischen Grenzen unseres Planeten, der innere Rand wird definiert durch soziale Gerechtigkeitsstandards, die eingehalten werden müssen, damit Menschenrechte gewährleistet werden. In einem Wirtschaftssystem, das diese Grenzen respektiert, darf nicht nur der Kreislauf von Geld und Waren betrachtet werden, sondern auch die Umwelt, unbezahlte Sorgearbeit und soziale Ungerechtigkeiten müssen als integrale Bestandteile wahrgenommen werden. Mit Kate Raworth wollen wir diskutieren, wie soziale Gerechtigkeit und ökologische Sicherheit zusammen gedacht werden können. Wie muss ein Wirtschaftssystem aussehen, das beide Bedingungen erfüllt? Was bedeuten die Grenzen des „Doughnut“ für eine faire und nachhaltige Ressourcen- und Klimapolitik?nSprache: Englisch/Deutsch mit SimultanübersetzungnDer Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.nDatum: Donnerstag, 12. September 2013, 19.00 bis 21.00 UhrnOrt: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin