RE/VISIONEN: Deutschlandpremiere von „Behind the rainbow“ in Anwesenheit der Regisseurin Jihan El-Tahri

Im Rahmen der Filmreihe “RE/VISIONEN: Zeitgenössische Kunstperspektiven aus Afrika“ lädt AfricAvenir International e.V. am Sonntag, den 24. Mai 2009 um 17.30 Uhr zur Deutschland-Premiere des Films „Behind the rainbow“ in das Filmtheater Hackesche Höfe ein. Der Film erzählt die Geschichte des ANC, vom Kampf gegen die Apartheid im Exil bis hin zur Spaltung im Oktober 2008. Gezeigt wird die ungekürzte Fassung (Director’s Cut) in englischer Sprache. Im Anschluss findet ein Gespräch mit der Regisseurin Jihan El-Tahri statt.

Synopsis:
Behind the rainbow (Dokumentarfilm)
R: Jihan El-Tahri, Südafrika 2009, 124 Min, OenglF

Jihan El-Tahri untersucht den Transformationsprozess des ANC von der Befreiungsorganisation zur Regierungspartei Südafrikas anhand der Beziehungen zwischen zwei ihrer prominentesten Figuren, Thabo Mbeki und Jakob Zuma, im Vorfeld der Parlamentswahlen 2009. Ein hochaktueller zeitgeschichtlicher Dokumentarfilm. nAm: Sonntag, den 24. Mai 2009
Beginn: 17.30 Uhr
Ort: Filmtheater Hackesche Höfe, Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin
Kartenreservierung und Filmauskunft: (030)283 46 03
Eintritt: 7,50€, Ermäßigungen über Berlinpass, Gildepass und Heavy User Card
(Weitere Informationen: http://www.hackesche-hoefe.org/Seiten/preise.html)

Inhalt
“Behind the Rainbow” erzählt die Geschichte des ANC, vom Kampf gegen die Apartheid im Exil bis zur Spaltung im vergangenen Oktober. Im Mittelpunkt stehen die beiden ehemaligen Kampfgefährten Thabo Mbeki und Jacob Zuma. Zuma gewann den innerparteilichen Machtkampf und löste Mbeki als Vorsitzender des ANC im Dezember 2007 ab. Zudem wurde er am 22. April 2009 zum neuen Präsidenten des Landes mit großer (jedoch nicht mehr absoluter Mehrheit) gewählt.

Mit dem Inkrafttreten der demokratischen Verfassung vor 15 Jahren und den ersten freien Wahlen begann in Südafrika ein bis dahin kaum für möglich gehaltener friedlicher Prozess der Demokratisierung. Viele sprachen von einem politischen Wunder. Die Durchsetzung demokratischer Rechte für die Schwarze Mehrheit der Bevölkerung, die Übernahme der politischen Macht durch den ANC um den ersten frei und demokratisch gewählten Präsidenten Nelson Mandela, der während des langen Widerstandes gegen das Apartheid-Regime zum Hoffnungsträger und zum Vorbild für den weltweiten Kampf für Demokratie und Menschenrechte wurde, ist eines der unvergesslichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts.

Der ANC, die revolutionäre Untergrundorganisation, wurde zur führenden Partei des demokratischen Südafrika. Die Aufhebung der Segregation, die gleichberechtigte Teilhabe am politischen und gesellschaftlichen Leben für die bisher ausgegrenzte und diskriminierte Schwarze Mehrheit setzte eine ungeahnte Dynamik am Kap der guten Hoffnung frei. Rasend schnell verlief die Entwicklung des Landes zur ökonomischen und politischen Großmacht auf dem afrikanischen Kontinent. Inzwischen ist die Euphorie der Jahre des Aufbruchs abgeklungen, das Land muss sich mit großen sozialen und wirtschaftlichen Problemen auseinandersetzen.

Immer häufiger stellte sich in den Jahren nach der Präsidentschaft Nelson Mandelas die Frage, wie seine Erben im ANC mit ihrer Macht umgehen. Korruption und Ämterpatronage sind die Stichworte, die den ehemaligen Revolutionären immer wieder vorgeworfen werden. Vor allem der populäre Jacob Zuma, einst enger Wegbegleiter und Kampfgefährte von Thabo Mbeki, sah sich in den vergangenen Jahren massiven Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. Dennoch wurde der charismatische Zuma im vergangenen April mit großer Mehrheit zum neuen Präsidenten Südafrikas gewählt.

„Behind the Rainbow“ fängt die Stimmung im politischen Milieu Südafrikas ein. Anhand von Interviews mit aktuellen und ehemaligen Schlüsselfiguren des ANC wie Jacob Zuma, Kgalema Motlanthe, Pallo Jordan, Thabo Mbeki and Terror Lekota untersucht der Film die Transformationsprozesse und internen Interessenskonflikte, die den ANC seit der Machtübernahme erschüttert haben.

„Behind the rainbow“ erhielt den zweiten Preis in der Kategorie Dokumentarfilm beim FESPACO Filmfestival in Ouagadougou, Burkino Faso.

Regisseurin: Jihan El-Tahri
Jihan El-Tahri wurde 1963 in Beirut/Libanon geboren und ist eine mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin/Filmemacherin und Produzentin. Sie schloss ihren Master in Politikwissenschaft an der Amerikanischen Universität in Kairo ab. Von 1984 bis 1990 arbeitete sie als Nachrichtenkorrespondentin mit Schwerpunkt Politik im Mittleren Osten bei „U.S. News and World Report“ und bei „Reuters“.

Sie hat zahlreiche Dokumentationen produziert und gedreht, u.a. die mehrfach ausgezeichnete und Emmy-nominierte Dokumentation „House of Saud“. Weitere Filme sind: „ The Price of Aid/Les maux de la faim“ (2003), „L’Afrique en morceaux/The Tragedy of the Great Lakes“ (2001), die sechsteilige Sendung “Israel and the Arabs”, The Koran and the Kalashnikov, und “Cuba! Eine afrikanische Odyssee“ (2007).

Pressestimmen
„Eine große Leistung.“ Pretoria News
„Eine Dokumentation, die man gesehen haben muss.“ The Times
„Eine starke und einfühlsame Dokumentation.“ The Star
„Eine faszinierende, enthüllende und sehenswerte Dokumentation, brillant produziert.“ Sunday World

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