Vortrag: Prof. Kum’a Ndumbe III – Was wollte Hitler in Afrika?

Am Mittwoch, den 2. September 2009 um 19 Uhr laden wir ein zu einem Vortrag des Historikers und Politologen Prof. Kum’a Ndumbe III. über die nationalsoziatlistischen Pläne zur Eroberung eines Kolonialreiches in Afrika.nPrinz Kum’a Ndumbe III. (geb. 1946 in Douala, Kamerun) schreibt Theaterstücke, Gedichte, Romane, Essays und Sachbücher, vornehmlich auf Deutsch und Französisch, aber auch auf Englisch und Duala. Er ist Germanist, Historiker, Politologe und habilitierter Professor. Er war langjähriger Präsident des Schriftstellerverbands in Kamerun sowie Vizepräsident des Schriftstellerverbands zentralafrikanischer Staaten und ist Begründer der Initiative AfricAvenir in Berlin und Kamerun.nSchon 1974 dokumentierte Prof. Kum’a Ndumbe III. in einer Forschungsarbeit die Kolonialpläne der Nationalsozialisten erstmals detailliert anhand historischer Quellen. Da sich dafür damals zunächst kein deutscher Verleger fand, publizierte Jean-Paul Sartre sie zunächst in seiner Zeitschrift „Les Temps Modernes“. (Erst 1993 konnte sie unter dem Titel „Was wollte Hitler in Afrika?“ auch in Deutschland erscheinen.) nProf. Kum’a Ndumbe ging es darum, den weit verbreiteten, aber historisch falschen Eindruck zu korrigieren, die Expansionsziele des NS-Regimes seien ausschließlich „nach Osten“ gerichtet gewesen. Er fragt „Was wäre aus Afrika geworden, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte?“. Und er weist nach, dass es – für die Zeit nach der Unterwerfung Osteuropas – ausgearbeitete Pläne Nazideutschlands zur Eroberung eines riesigen Kolonialreiches in Afrika gab.nVon Prof. Kum’a Ndumbe III. sind in der Edition „AfricAvenir/Exchange&Dialogue“ zahlreiche weitere Bücher in deutscher Sprache zur Kolonialgeschichte erschienen, so z.B. über „Das deutsche Kaiserreich in Kamerun“ und „Nationalsozialismus und Apartheid – Die Beziehungen zwischen Deutschland und Südafrika von 1933 bis 1973“. (Informationen dazu finden sich im Bereich Publikationen/Bücher). nProf. Kum’a Ndumbe III. hat auch das Vorwort für das Buch des Rheinischen JournalistInnenbüros „Unserer Opfer zählen nicht – Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ geschrieben und darin die Ausgrenzung der Kriegsteilnehmer und -opfer aus der Peripherie in der europäischen Geschichtsschreibung als „stillen Rassismus“ kritisiert.

Eintritt: frei

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